Unser CTO Manuel Studer erzählt von seiner Experimentierfreude in der Kindheit, was er bei imito besonders gerne macht und welcher Arztpraxis er nun schon seit 3 Jahrzehnten ehrenamtlich hilft.
Manuel, was ist bei dir im Leben vor imito passiert?
Ich habe mich schon früh mit Computer auseinandergesetzt, dadurch habe ich auch IT studiert, war danach Applikationsentwickler und schliesslich Business Analyst in der Krebsforschung. Das war super interessant, die ganze Fachthematik zu lernen. Ich liebe es einfach, Neues zu lernen.
Damals bei dem Pharmaunternehmen war ich von Biologen umgeben und musste recht detailliert verstehen, was Krebs ist, wie er entsteht, Gewebe vergleichen und all das. Ich frage mich manchmal, wie schnell ich all das hätte lernen können, wenn ich schon früher LLMs hätte nutzen können, anstatt Bücher zu lesen.
Wofür nutzt du denn ChatGPT mittlerweile am meisten?
Ich nutze DeepSeek. Und zwar lokal auf meiner Maschine, weil ich unseren Code nicht in die Cloud hochladen will.
Das nutze ich, wenn ich Ideen habe, um unsere IT-Architektur zu verbessern oder auch für Security-Checks. Natürlich auch zum Schreiben, Recherchieren oder um Kunden mit dem Studiendesign zu helfen.
Das ist nur eine meiner Hauptaufgaben - in Projekten zu klinischen Studien und insbesondere der Weiterentwicklung unserer KI mitzuwirken. Darauf bin ich schon stolz, dass jetzt Forscher selbstständig auf uns zukommen und sagen: "Hey, wir wollen eine Studie machen."
Die derzeitige Entwicklung fasziniert mich einfach: Früher musstest du noch Tonnen an Dokumentation lesen - heute sagst du zu ChatGPT bzw. DeepSeek: "Ich möchte das und das machen", und dann schlägt er dir sofort vor, was du versuchen kannst.
Dann testest du und adaptierst - dadurch ist Lernen nun noch viel spassiger, weil es mehr Learning by Doing ist. So einen Speed gab es noch nie in der IT wie momentan. Es ist einfach eine neue Ära angebrochen, und ich sehe das Ganze als sehr positiv.
Bei welchen deiner Aufgaben bei imito kommst du so richtig in einen Flow-Zustand?
Wenn ich tinkere, bastle, zusammenpuzzle, wie man ein Problem elegant lösen kann. Da gibt es tonnenweise Beispiele, die in den letzten Jahren aufgekommen sind. Letztendlich ist es das "Connecting the Dots", was mir am meisten Spass macht.
Diese Woche habe ich z. B. mit unserem Backend-Developer Konstantin wahrscheinlich 3 Stunden über eine technische Lösung diskutiert. Und dabei muss ich halt schauen, dass die Lösung auch monetär interessant ist und skaliert.
Das ist auch der grosse Unterschied in meinem Alltag heute zu meiner Zeit in grossen Pharmaunternehmen. Ich muss niemanden fragen, welche Services wir nutzen dürfen und dann monatelang mit verschiedenen Stakeholdern diskutieren. Das ist das Schöne an imito - wir können Ideen schnell umsetzen.
Ein anderes Beispiel ist, dass ich mit unserem Head of Customer Success, Florian, vor Kurzem ein kleines Tool geschaffen habe, das einen bisher manuellen Kundensupportprozess automatisiert, also praktisch eliminiert. Das macht mir Freude.
Einen praktischen Job, bei dem du puzzeln konntest, hast du nie gemacht?
Ganz praktisch eher nicht, aber die Arztpraxis meines Vaters "puzzle" ich seit 30 Jahren - zusammen, bis heute. Er ist jetzt 74 Jahre alt und immer noch Hausarzt im Dorf. Und er braucht immer noch IT-Unterstützung.
Die Leute fragen ihn schon seit 10 Jahren, ob er Rentenpläne hat. Er hat vermutlich keine. Er möchte wohl so lange arbeiten, wie er kann - ganz einfach. Wahrscheinlich der ultimative Indikator, dass er sein Leben richtig gelebt hat.
Eine andere Sichtweise darauf, ob man sein Leben richtig gelebt hat, ist, dass man (wieder) das macht, was einem als Kind Spass gemacht hat. Machst du das?
Ja, tatsächlich. Als Kind habe ich es geliebt, zu tinkern. Was ich jetzt mache, habe ich auch gerne als Kind gemacht. Bevor ich meinen ersten Computer mit etwa 12 bekommen habe, hatte ich einen Kosmoskasten und habe Experimente gemacht. Das hat dann auch dazu geführt, dass ich im Nebenfach Physik studiert habe - als Ergänzung zu meinem Hauptfach Computer Science.
Zuletzt, wen würdest du gerne mal treffen - egal, ob aus der Gegenwart oder der Vergangenheit?
Da gibt es viele, aber wahrscheinlich einen Erfinder - jemanden wie Einstein oder die Wissenschaftler hinter dem Manhattan-Projekt, die die ersten Atombomben gebaut haben. Die Menschen dahinter würde ich gerne kennenlernen und besser verstehen.
Manuel, danke, dass du gemeinsam mit Chrysanth imito vor 9 Jahren ins Leben gerufen hast und nie damit aufgehört hast, dich durch jedes Problem zu tinkern!